Extremwetter und Überflutungen

Statt eines warmen Sommertages entsteht eine Hitzewelle, bei der sich die Temperatur über mehrere Tage nicht abkühlt. Statt eines regnerischen Tages regnet es tagelang und so viel, dass Kanalisationen das Wasser gar nicht so schnell ableiten können und es zu Überflutungen kommt. Das passiert immer häufiger.

Wie entstehen Hitzewellen und Regenkatastrophen?

Nach aktuellem Stand der Forschung ist es so: Die kalten Luftmassen der Arktis treffen auf warme Luft vom Äquator. Durch die Temperaturunterschiede entstehen Windströmungen (bekannt ist der sog. Jetstream), die hoch über der Erde wehen. Diese Windströmungen beeinflussen, wo auf der Erde Hoch- und Tiefdruckgebiete liegen, also an welchen Stellen auf der Erde es regnet oder die Sonne scheint. Durch den Klimawandel erhöhen sich die Temperaturen – allerdings nicht überall gleich schnell. Durch das Abschmelzen der Eismassen steigen sie in der Arktis schneller als am Äquator. Dadurch wird der Temperaturunterschied zwischen Arktis und Äquator kleiner. Die Windströmungen werden schwächer. Hoch- und Tiefdruckgebiete bleiben dadurch länger an einem Ort. Hierdurch bleibt es tagelang heiß oder regnet tagelang stark an einer Stelle. So kommt es zu diesen lang anhaltenden extremen Wetterverhältnissen.

Extreme Wetterlagen halten immer länger an: Dürren und Überschwemmungen werden schlimmer.

Überflutungen

Überflutungen können sehr gefährlich werden. Menschen ertrinken, sterben an Stromschlägen – zum Beispiel in vollgelaufenen Kellern, die unter Strom stehen – oder an Herzinfarkten durch den extremen Stress in solch einer Situation. Die riesigen Wassermassen wirken beängstigend und lassen furchtbare Szenarien entstehen. Dies kann zu schweren psychischen Belastungen führen – vor allem bei Menschen, die direkt betroffen sind, aber auch bei Angehörigen und Helfenden.

Die Überschwemmungen können auch Straßen, Gebäude, Strom- und Wasserleitungen zerstören (wie 07/2021 in NRW und Rheinland-Pfalz). Menschen verlieren ihr Zuhause. Praxen werden zerstört, das Gesundheitspersonal kann nicht zur Arbeit kommen, Krankenhäuser haben keinen Strom. Die Versorgung von kranken Menschen, ob nun durch die Überschwemmung verletzt oder durch etwas anderes erkrankt, ist dadurch erschwert oder fällt aus.

Verschmutztes Wasser kann zu Infektionserkrankungen führen und ohne Strom für Kühlschränke verderben viele Lebensmittel. Die Verbindung zu anderen Orten ist durch die zerstörten Straßen oft erschwert. Alle diese Effekte wirken sich negativ auf die Gesundheitsversorgung aus.

Was können wir tun?

Wenn es zu einer Überschwemmung kommt, wird zunächst akute Unterstützung benötigt, um die Betroffenen zu versorgen und beim Aufräumen und Aufbauen zu helfen.

Es müssen Vorkehrungen getroffen werden, um vorbereitet zu sein, wenn es zu Unwettern kommt. Dazu gehört zum Beispiel ein System, um die Bevölkerung zu warnen oder bauliche Schutzmaßnahmen. Auch muss es um Flüsse herum genug Fläche für Überflutungen geben, die nicht bebaut ist. In Städten müssen ebenfalls Überflutungsflächen geschaffen (z.B. Parks) und die Kanalisation ausgebaut werden. All dies gehört zu den sogenannten Klimaadaptationsmaßnahmen – Maßnahmen, um sich an den Klimawandel anzupassen.

Vor allem aber muss der Klimaschutz so stark wie nur möglich werden. Je heißer es wird, desto häufiger und extremer werden die Unwetter! Und umso höher die Erderhitzung ansteigt, umso schwieriger wird die Anpassung werden. Also werde aktiv, informiere dich, red mit anderen darüber, geh wählen, beteilige dich an Demonstrationen,…damit die Politik schnellstmöglich mehr für den Klimaschutz tut!

Quellen

www.ews-schoenau.de/energiewende-magazin/zur-sache/jetstream-wenn-der-klimamotor-stottert/

www.euro.who.int/de/health-topics/environment-and-health/Climate-change/news/news/2013/05/how-flooding-affects-health

www.fridaysforfuture.de/jahrhundertunwetter-klimakriseisthier/

www.faz.net/aktuell/gesellschaft/hochwasser-folgen-seuchen-auf-die-flut-174156.html

www.aerzteblatt.de/nachrichten/125756/Nach-Hochwasser-80-Arztpraxen-in-Nordrhein-nicht-arbeitsfaehig-Hilfe-von-KV-Nordrhein-angelaufen