Was unsere Kinder krank macht

Extremwetter und Hunger treffen Kinder besonders hart

Durch Hitzewellen, Dürren und Starkregen gibt es schlechtere Ernten. In vielen Ländern haben Menschen deshalb schon heute nicht genug zu essen. Darunter leiden vor allem Kleinkinder. Denn Kinder brauchen viel Energie aus Nahrungsmitteln zum Wachsen. Bekommt der Körper die Energie nicht, kommt es zu Schäden, die bleiben können.

Der Klimawandel führt zu mehr Infektionskrankheiten (siehe auch Kapitel „Mücken, Zecken und Keime“) Immer mehr Menschen erkranken daran. Kinder erkranken besonders oft und werden bei einigen Krankheiten – wie Durchfallerkrankungen – schwerer krank als Erwachsene.

Pflanzen lösen Allergien aus

Pflanzen, die Allergien auslösen, breiten sich weiter aus (siehe auch Kapitel „Allergien, Heuschnupfen & Co.“). Außerdem fliegen die Pollen fast das ganze Jahr über. Für Kinder mit Asthma und Allergien ist das sehr anstrengend. Asthma kann lebensbedrohlich sein.

Extremwetter, Nahrungsknappheit, Allergien, Traumata, Infektionen – Die Klimakrise trifft Kinder am härtesten.

Luftverschmutzung und Hitzewellen

Luftverschmutzung ist für den Körper sehr ungesund. Kinder atmen schneller als Erwachsene, sind mehr draußen und haben den Kopf ungefähr auf der Höhe der Auspuffe, auf der sich die meisten Schadstoffe befinden.

Viele Kinder, die heute geboren werden, sind von Geburt an der dreckigen Luft ausgesetzt. Deshalb treten bei ihnen Erkrankungen, die durch Luftverschmutzung entstehen, schon in jungem Alter auf.

Luftverschmutzung und Hitzewellen belasten auch schwangere Frauen. Viele Babys kommen zu früh und mit zu wenig Gewicht auf die Welt. Immer mehr Babys haben Asthma und andere Krankheiten.

Kinder spielen viel draußen, achten vielleicht nicht darauf, dass sie genug trinken und der Körper kann noch nicht so gut schwitzen. Sie haben ein hohes Risiko, einen Hitzschlag zu bekommen. Auch ist die Strahlung der Sonne für Kinder besonders gefährlich, weil ihre Haut dünner ist als die Erwachsener. Daher erhöht viel Zeit in der Sonne bei ihnen das Hautkrebsrisiko später im Leben deutlich. Hitzewellen sind für Kinder daher sehr gefährlich.

Durch die Klimakrise nehmen Naturkatastrophen zu.

Überschwemmungen, Pandemien und andere extreme Ereignisse können bei Kindern zu Traumata, Depressionen und Angststörungen führen. Kinder belastet dies oft mehr als Erwachsene.

Der Klimawandel geht immer weiter. Die Folgen werden in der Zukunft stärker werden. Die Erderwärmung muss auf 1,5 Grad begrenzt werden, damit die Menschen heute und in Zukunft noch sicher auf der Erde leben können.

Was können wir tun?

Die Erderwärmung muss gestoppt werden. Es darf nicht noch heißer werden!

Durch die Beteiligung an Demonstrationen, Wahlen und anderes politisches Engagement werden Menschen, die sich für den Klimaschutz einsetzen, unterstützt. Informieren Sie sich über das Thema und reden Sie mit anderen darüber! Wir brauchen viele Menschen, die sich für den Klimaschutz einsetzen und verstehen, wie wichtig und dringend es ist, zu handeln!

Mit dem, was man kauft, können Unternehmen unterstützt werden, die sich für den Klimaschutz einsetzen oder Unternehmen, die zur Klimakrise beitragen. Natürlich lassen sich nicht alle in „gut“ und „böse“ einteilen, aber bei der Herstellung von tierischen Produkten wie Fleisch oder Milch wird mehr CO2 frei, als bei der Produktion von Gemüse und veganen Alternativen.

Flugreisen und Autofahrten tragen mehr zum CO2-Ausstoß bei als Fahrrad oder Zug fahren. Gebraucht kaufen ist gut für Klima und Geldbeutel: Kleidung, Bücher und gut erhaltene Spielsachen, aber auch viele andere Dinge kann man in Tauschboxen, auf Flohmärkten oder über Internetforen bekommen. Gerade bei Kindern, die schnell aus den Sachen herauswachsen, lohnt sich das!

Quellen

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